Die Freiwillige Feuerwehr Beerbach wurde am 15.August 1888 gegründet. Doch auch vorher hat es schon einen Feuerschutz in Beerbach gegeben. So enthielt die „Polizey-Ordnung“ aus dem Jahre 1662 viele Vorschriften zur Verhütung und Eindämmung des Feuers, darunter auch Bauvorschriften.So durften z.B. seit dieser Zeit die Häuser, statt mit Stroh, nur noch mit Tonziegeln gedeckt werden.
Die Bayerische Feuerordnung aus dem Jahre 1807 sah zwar vor, daß sich alle Gemeinden, die aus wenigstens 12 Haushaltungen bestehen, sich Feuerlöschausrüstungen zulegen sollten, aber für kleinere Gemeinden war der Kauf einer Feuerspritze meist nicht möglich. Deshalb schlossen sich kleinere Gemeinden zu einem Feuerlöschverband zusammen und finanzierten die Spritze gemeinsam. Schauerheim, Birkenfeld, Unternesselbach und Dietersheim entschlossen sich 1833 eine „Feuerkunst“ anzuschaffen. Diesem Verband trat auch Beerbach bei.
Wießmann schreibt dazu in seiner Ortschronik:
„Im Jahre 1833 wurde die große Feuerlöschmaschine, welche in Schauerheim steht, angeschafft, wozu auch Beerbach beigetragen und einen Anteil daran hat. Von 100fl (Gulden) wurden im Jahre 1833 abschlägig 10kr und 1834 wieder 15 Kr. erhoben“.
In den Jahren 1836/37 mußte die Gemeinde zum Bau einer Halle zur Aufbewahrung der Feuerlöschmaschine an Schauerheim wieder 20 fl 9 kr nach der Brandsteuer bezahlen.
1835 wurde für die eigene Gemeinde eine Handfeuerspritze für 17fl 30kr, 1836 eine Feuerleiter für 3fl 28kr angeschafft.
Doch schon am 13. Juni 1866 erklärte Dietersheim seinen Austritt aus dem Feuerlöschverband, nachdem eine eigene Feuerlöschmaschine angeschafft worden war. Unternesselbach trat ebenfalls aus.
Als 1870 auch Oberroßbach und Unterschweinach einen Antrag zum Austritt stellten, bat das Bezirksamt Neustadt auch die anderen Gemeinden um Zustimmung zur Auflösung des Verbandes.
Auch Beerbach stimmte zu, „zumal hiesige Gemeinde gesonnen ist, ebenfalls auszutreten und sich eine eigene Löschmaschine anzuschaffen, wozu in nächster Zeit die Bewilligung eines kgl. Bezirksamtes eingeholt und erbeten wird.“
Danach wurde der Feuerlöschverband offiziell aufgelöst. Das Beerbach tatsächlich eine Feuerspritze angeschafft hat, zeigt sich in den Visitationsberichten des Bezirksamtes von 1879, als eine Feuerwehrübung in Beerbach inspiziert wurde.
In diesem Jahr schrieb der damalige Bürgermeister Biller an das Bezirksamt: „Ist der Anbau, in welchem sich die Feuerspritze befindet, zu stukatieren mit ordentlicher Umfassungsmauer zu versehen und eine Türe an der Mauerseite anzubringen.“
1887 wurden 15mtr. Schläuche zu dieser Löschmaschine neu angeschafft. Zu beachten ist jedoch, daß alle dies Aktivitäten nicht von einer Freiwilligen Feuerwehr, sondern von einer Pflichtfeuerwehr, für die der Ortsvorsteher verantwortlich war, getätigt wurden.